Der Raspberry Pi ist ein vielseitiges Gerät. Während mein erster Raspberry Pi seine Arbeit als NTP-Server mit GPS verrichtet, habe ich versucht auf dem zweiten einen C64-Emulator zum laufen zu bringen. Der Anfang war ein wenig holprig, aber zum Schluß habe ich es geschafft.
Mein erster Versuch war einfach mit dem Standalone VICE, wie in „how to install/run C64 emulator VICE on your PiMAME“. Der Emulator funktionierte bestens, ich konnte ihm jedoch keinen Ton entlocken. Bei der Suche nach einer Lösung stieß ich auf ChameleonPI, ein fertiges Disk-Image mit einem Haufen an Emulatoren und einer hübschen grafischen Oberfläche. Die Installation ist denkbar einfach. Auf dem Mac beschränkte es sich im Grunde auf:
diskutil list # Devicenamen der SD-Karte rausfinden (bei mir /dev/disk3)
diskutil unmountDisk /dev/disk3 # SD-Karte unmounten
sudo dd bs=1m if=chameleon.v032.img of=/dev/rdisk3 # Achtung, raw disk verwenden!
diskutil unmountDisk /dev/disk3 # Nochmal auswerfen, weil OS X sie automatisch gemountet hat
Nach dem Start wurde ich von einem netten Menü zur Auswahl des Emulators begrüßt. Der USB-Joystick funktionierte auch und sogar der Ton schien zu funktionieren. (Zumindest im Menü). Ich habe zum Test ein Disketten-Image auf den Pi kopiert und wurde erneut enttäuscht. Kein Ton. Obwohl ich ALSA als Sound-System eingestellt habe, bliebt der Emulator stumm. Erst ein Post im Raspberry-Pi-Forum von Frank Buß brachte mich auf die Lösung. Die Firmware des Pi mußte aktualisiert werden. Zum Glück war das nicht weiter schwer:
sudo apt-get install rpi-update
sudo rpi-update
Nach dem Reboot funktionierte dann der Sound auch im C64-Emulator.
Bei meinen Versuchen mit diversen Spielen mußte ich dann noch feststellen, daß es gelegentlich etwas ruckelte. Ich habe meinen Pi aus diesem Grunde auf 900 MHz übertaktet, was das Problem bei mir behob.